Algensanierung 6 MFH in Turbenthal
Planung 2004 | Ausführung 2004
Projektdaten
Baujahr 1984/1985
6 Mehrfamilienhäuser, 30 Wohnungen und Autoeinstellhalle
Konstruktion: Mauerwerk mit verputzter AWD
Baugeschichte
Es sind zwei Mehrfamilienhäuser mit je drei Eingängen. Im Haus A befinden sich 16 Wohnungen, im Haus B 14 Wohnungen.
Die sogenannten Verschmutzungen auf den Fassadenoberflächen waren ein starker Bewuchs von Algen und Pilzen. Auf jeder Fassadenfläche bildet sich bei geeigneten Bedingungen in der Nacht Kondensat. Die wichtigste Lebensgrundlage von Algen und Pilzen ist das Wasser. Hat das Wachstum einmal begonnen, kann man es nicht mehr stoppen. Vor allem an exponierten Stellen, ungeschützten Fassadenflächen, Dächer, feuchte Partien über dem Erdboden, auskragenden Bauteilen treten störende, meist grünliche oder schwärzliche Verfärbungen auf. Algen und Pilze treten auf Fassaden typischerweise an Nord- und Westseiten auf. Weniger Sonneneinstrahlung und mehr Regenwasser fördert das Wachstum. Eingefärbte Deckputze ohne Anstrich haben eine sehr poröse Mikrostruktur und raue Oberfläche. Damit binden sie Wasser und Schmutz, wodurch das Wachstum von Algen und Pilzen beginnen kann. Je gröber die Struktur, respektive die Körnung des Verputzes, umso geeigneter ist die Lebensgrundlage für Algen und Pilze.
Neben der Sanierung weiterer altersbedingter Schäden hatte die Algensanierung erste Priorität. Die Flächen wurden mit Hochdruckreinigung von Mikroorganismen befreit. Nach vollständiger Austrocknung der Fassadenflächen wurde ein Desinfektionsmittel zweimalig, um drei Stunden versetzt aufgetragen, um auch die nicht sichtbaren Restkeime abzutöten. Danach wurde die Fassade zweimal mit einer algizid und fungizid ausgerüsteten Silikonharzfarbe gestrichen. Zwischen dem Entgiften und dem zweimaligen Anstrich musste die Fassade vor Feuchtigkeit geschützt werden. Die zeitlichen Abläufe der verschiedenen Arbeitsgänge mussten strengstens eingehalten werden, um ein optimales und lang anhaltendes Ergebnis zu erzielen.
Die neuen Anstriche füllen die Mikroporen des Deckputzes und sorgen für eine glatte Oberfläche. So können Russ- und Staubpartikel zukünftig vom Regen abgewaschen werden und bieten keinen Nährboden mehr für Algen und Pilze.